VERHALTENSTHERAPIE in münchen

In den letzten hundert Jahren ist eine ganze Reihe psychotherapeutischer Verfahren entwickelt worden. Die kognitive Verhaltenstherapie ist dabei eher jüngeren Datums und gilt als eine moderne Form der Psychotherapie. SIe hat in der Gesellschaft rasch Anerkennung gefunden und spielt heute in der Versorgung seelisch belasteter Menschen eine immer größere Rolle. Ja, bei einigen Beschwerden ist die Verhaltenstherapie das Mittel der Wahl.

 

Als psychologischer Psychotherapeut fasziniert mich in der Verhaltenstherapie besonders, dass ich mit meinen Patientinnen und Patienten an hilfreichen Lösungswegen und konkreten Zielen arbeiten kann. Und dies in einer überschaubaren Zeit. Im Vordergrund der Verhaltenstherapie steht das Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe": Sie sollen die Erschwernisse des Lebens wieder möglichst rasch ohne psychotherapeutische Unterstützung bewältigen können. Wir orientieren uns ganz bewusst an Ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten, guten Erfahrungen aus der Vergangenheit und anderen Reserven, die Sie als wirkungsvoll erleben (Ihre "Ressourcen"). In der modernen Verhaltenstherapie richten wir unseren Blick ganz besonders auf die vielen bestehenden, gesunden Anteile des Menschen.  

 



METHODEN UND VERFAHREN in der verhaltenstherapie



Ich gebe Ihnen zunächst wichtiges Hintergrundwissen aus der Stressforschung. Praktischer Teil: Das Lernen von Entspannung, Problemlösetraining, Genusstraining und die Entwicklung von förderlichen Denkweisen und Einstellungen. Ziel ist ein günstiger Umgang mit Stress.

In der Verhaltenstherapie zentral: Der Aufbau positiver Aktivitäten. Psychologische Untersuchungen zeigen, dass sich das Erleben und Durchführen angenehmer Tätigkeiten positiv auf unsere Stimmung auswirkt. Die verbesserte Gefühlslage steigert wiederum die Bereitschaft, aktiver zu sein. Als Psychotherapeut unterstütze ich Sie beim Finden und Einüben angenehmer Aktivitäten.

Im Rahmen der Psychoedukation vermittle ich Ihnen bedeutsames Wissen über die Symotomatik (z.B. Depression, Angst, Zwang, Schmerzen, Trauma) und deren Behandlung (z.B. Prinzipien der Psychotherapie). Dabei wird das Verständnis für die Störung sowie für die Chancen der Bewältigung (Coping) gefördert. In der Psychotherapie (insb. in der Verhaltenstherapie) ist die Psychoedukation ein elementarer Bestandteil. Die aktive Wissensvermittlung ist für die Patienten und auch ihre Angehörigen vorgesehen.

Die Veränderung ungünstiger (sog. dysfunktionaler) Einstellungen und Haltungen ist ein herausgehobenes Ziel jeder Psychotherapie. In der Verhaltenstherapie gehen wir davon aus, dass diese Einstellungen mit für die psychischen Probleme (z.B. Depression, Angst, Zwang, Trauma) verantwortlich sind. Sind ungünstige Einstellungen gefunden, werden sie in einem nächsten Schritt mit Hilfe des Psychotherapeuten zugunsten der Patienten verändert.

Schwerpunkt des Selbstsicherheitstrainings und des Sozialen Kompetenztrainings ist das Einüben von Verhaltensweisen für die Äußerung eigener Gefühle, Bedürfnisse und Meinungen. Das Training findet im Rahmen der Psychotherapie statt. Zum Einsatz kommen z.B. Rollenspiele, Verhaltensexperimente und kognitive Techniken. Anlässe für das Selbstsicherheitstraining können sein: Schwierigkeiten in der Partnerschaft/Familie, Mobbing am Arbeitsplatz uvm. Ziel ist der Aufbau selbstsicheren Verhaltens, gerade in schwierigen Situationen. Besonders bei sozialer Unsicherheit, Depression und psychosomatischen Beschwerden stellt das Selbstsicherheitstraining/Soziales Kompetenztraining eine wirkungsvolle Behandlung dar.

Beim Skillstraining werden Fertigkeiten (Skills) erlernt und verbessert, um mit Belastungen und Schwierigkeiten besser zurecht zu kommen. Ein Skill ist jedes Verhalten, dass sofort hilft (z.B. Anspannung abbaut) und langfristig nicht schädlich ist. Module des Skillstrainings: Stresstoleranz bessern, Umgang mit Gefühlen stärken, zwischenmenschliche Fertigkeiten traininieren und Achtsamkeit fördern. Die Module werden im Rahmen der Psychotherapie durch Übungen einstudiert und sind sehr effektiv.

Als ausgebildeter Entspannungstrainer schätze ich die Chancen von Entspannungstechniken wie z.B. Progresse Muskelrelaxation (PMR) oder Autogenes Training. Entspannung zeigt sich bei der Behandlung u.a. von Depression, Angst/Panik und Schlafstörungen sehr wirksam. In einer Psychotherapie können Entspannungstechniken systematisch gelernt werden. Imagination (Fantasiereisen) stärkt das positive emotionale Erleben und stellt eine effektive ressourcenorientierte Therapieform dar. Die Imagination bessert die Stimmung und kann für eine Entspannung sorgen.

Rollenspiele gehören zu den klassischen Methoden der Verhaltenstherapie. Dabei werden neue Verhaltensweisen einstudiert, indem Patient und Therapeut bestimmte Rollen einnehmen. Rollenspiele sind ein wichtiger Bestandteil des sozialen Kompetenztrainings/Selbstsicherheitstrainings. Sie können in einer psychotherapeutischen Einzelsitzung und in der Gruppentherapie eingesetzt werden.

Für eine effektive Problemlösung im Hier und Jetzt ist es oftmals hilfreich, zu verstehen, welche Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Problematik mitverantwortlich sind. Ihre persönliche Lebensgeschichte, Ihre Erfahrungen und früheren Problemlösungsansätze spielen demnach eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, belastende Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.

Die Genusstherapie (Euthyme Therapie) hat seit den 1980er Jahren Einzug in die Verhaltenstherapie erhalten. Die "Kleine Schule des Genießens" (Koppenhöfer, 2004) stellt eine wertvolles Programm in der Psychotherapie dar und ist heute in vielen Kliniken ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Zentrale Idee der Genusstherapie ist es, die Sinnesmodalitäten (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken) bewusst zu aktivieren. Das geschieht durch praktische Übungen, in denen positives Erleben und Handeln gefördert wird. Die Wirksamkeit der Genusstherapie wurde in mehreren Studien nachgewiesen.

Achtsamkeit und Meditation sind seit einigen Jahren auch in der Verhaltenstherapie relevant. Bei chronischen Schmerzen, Depression und Stress ist die positive Wirksamkeit der Achtsamkeitsmeditation gut belegt. In der Psychotherapie gibt es Gruppenprogramme (z.B. MBCT, MBSR), deren Elemente auch in der Einzeltherapie integriert werden können. Bekannte Übungen sind die Atembeobachtung und die Sitzmeditation.

STÖRUNGSBILDER



Eine Depression liegt vor, wenn über einen längeren Zeitraum z.B. folgende Merkmale vorliegen: Niedergeschlagenheit, gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Interessenlosigkeit, Freudlosigkeit, Gefühl innerer Leere, körperliche Beschwerden wie Müdigkeit oder Erschöpfung. Eine Psychotherapie (Verhaltenstherapie) ist bei einer Depression häufig die effektivste Behandlung. Ein Burnout äußert sich durch ähnliche Symptome wie eine Depression und rührt meist von einer chronischen Überlastung am Arbeitsplatz her.

Der Selbstwert eines Menschen fasst die Eindrücke und Meinungen eines Menschen über sich selbst zusammen. Depressive Personen bewerten sich beispielsweise häufig negativ. Die negative Bewertung des eigenen Wertes kann sich wiederum negativ auf die Stimmung oder das Verhalten auswirken. In einer Psychotherapie kann der Selbstwert gestärkt werden.

Lebenskrisen können ganz verschiedene Auslöser haben. Trennungen, Verlusterlebnisse oder berufliche Probleme können für eine Lebenskrise verantwortlich sein. Manchmal werden dabei schwierige Ereignisse aus früherer Zeit aktualisiert (z.B. verluste in der Kindheit). In einer Verhaltenstherapie wird das Problem zum besseren Verständnis genauer angesehen. Ziel dabei kann sein, die Krise mit den vorhandenen Ressourcen zu bewältigen. Mitunter werden neue Fähigkeiten im Rahmen der Psychotherapie aufgebaut, um mit der Lebenskrise besser umgehen zu können.

Ängste können viele Gesichter haben. Die gute Nachricht: Ängste können in einer Psychotherapie (insb. in einer Verhaltenstherapie) gut behandelt werden. Zu den Angststörungen gehören z.B. Phobien (soziale Phobie, Agoraphie, spezifische Phobie), die Panikstörung oder die Generalisierte Angststörung.
Bei einer Zwangsstörung leiden Patienten unter aufdrängenden Gedanken oder Zwangshandlungen (z.B. häufiges Waschen, Kontrollieren). In einer Psychotherapie schaffen es viele Patienten, die Zwänge weitgehend zu verlieren.

Die bekannteste Aufmerksamkeitsstörung lautet ADHS (Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung). Patienten mit ADHS haben meist Probleme, sich bei Aufgaben zu konzentrieren. Einige von ihnen berichten über körperliche Unruhe sowie impulsives Verhalten. Im Rahmen einer Psychotherapie, die bei ADHS eher einem Training gleicht, lernen Patienten Strategien zur Besserung der Konzentration sowie der Selbstregulation.

Eine Anpassungstörung zieht in vielen Fällen eine depressive Reaktion auf ein belastendes Ereignis (z.B. Tod eines Angehörigen, Kündigung der Arbeitsstelle) nach sich. Manchmal entstehen auch starke Ängste oder andere Symptome. Die Psychotherapie kann dabei helfen, die entstandene Belastung zu bewältigen.

Essstörungen sind z.B. die Anorexia nervosa (Magersucht), die Bulimia nervosas (Bulimie) oder die Binge-Eating-Störung (Wiederholte Essattacken). Gemein ist den Essstörungen die laufende, krankhafte Beschäftigung mit Essen. Eine Psychotherapie bietet Möglichkeiten, die Essstörung wirksam zu behandeln.

Chronische Schmerzen treten dauerhaft (mindestens drei Monate) auf und gehen häufig mit Depression oder anderen psychischen Problemen einher. In der Psychotherapie werden nach einer gründlichen Diagnostik Verhaltensstrategien für einen besseren Umgang mit den Schmerzen besprochen und eingeübt. Ziel ist die Erhöhung der Lebensqualität der Patienten.

Sexuelle Funktionsstörungen umfassen z.B. Orgasmusstörungen, genitale Schmerzsyndrome, Erregungsstörungen oder eine dauerhafte Minderung der sexuellen Lust. Die Verhaltenstherapie eröffnet Möglichkeiten, sich aktiv mit den sexuellen Problemen zu beschäftigen und den Leidensdruck zu mindern.

Eine Verhaltenstherapie kann für Patienten mit Suchtproblemen hilfreich sein, langfristig abstinent zu bleiben. Sucht kann im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen, Medikamenten, Glücksspielen uvm. enstehen.